Genial daneben: wie wir zu besseren Schätzungen kommen

„Wann sind wir fertig?“ oder „Wie lange würde es dauern, diese Feature zu implementieren?“ Ist es möglich, diese Fragen zu beantworten und wieso haben Schätzungen immer noch so einen schlechten Ruf unter Entwicklern?
Relatives Schätzen, das mittlerweile sehr verbreitet ist, hat einige Vorteile. Wir sind schlecht darin, Größen absolut zu schätzen, dafür sind wir sehr gut darin, relative Unterschiede zu erkennen. Leider werden die relativen Schätzungen (z.B. mit Story Points) oft als Verbindlichkeit anstatt als Hypothese verstanden oder es wird wie bei ebay-Kleinanzeigen verhandelt: „Was Letzter Preis?“, „Da geht doch noch was!“ oder noch schlimmer: „So viel? Schätz noch mal!“
Als Alternative zu den klassischen Schätzungsmethoden kann das #NoEstimates Konzept angewendet werden. Mit #NoEstimates wurde herausgefunden, dass das Schätzen von User Stories und das Zählen von User Stories zu einem sehr ähnlichen Ergebnis führt. Die Monte-Carlo-Simulation ist eine andere Methode, mit der man einen Forecast geben kann. Beispielweise kann man die Durchsatzdaten des Teams für den letzten Monat verwenden und eine wahrscheinlichkeitsbasierte Prognose für die Anzahl der Aufgaben erstellen, die das Team im nächsten Monat abschließen kann.
Wir müssen lernen, Schätzungen zweckgetreu zu nutzen, um mit ihnen zu arbeiten. Der Vortrag stellt mögliche Alternativen dar und erklärt, wie wir zu besseren Schätzungen kommen können und welche Fragen dafür unbedingt beantwortet werden müssen. Was und warum schätzen wir eigentlich? Haben wir alle das gleiche Verständnis? Wie akkurat muss die Schätzung sein? Wie groß darf der Fehler sein? Haben wir eine zweite Herangehensweise zur Validierung? – und viele mehr…